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Stellungnahme zum Mord an Marwa El Sherbini

22.10.2011

Dies ist ein Aufschrei, ein Warnruf, eine Mahnung in Anbetracht des ersten eindeutigen anti-islamischen Mordes in unserer Bundesrepublik Deutschland an der schwangeren Marwa el-Sherbini.
Obgleich die allenthalben media bemühte Darstellung eines lediglich "ausländerfeindlichen", "rassistischen" Hintergrundes, wenn überhaupt eine derartige Berichterstattung erfolgte, zunächst vertretbar erscheinen mochte, so ignoriert sie doch auf erschreckende Weise die tiefer liegende Wahrheit dieses abscheulichen Verbrechens. Die Saat omnipräsenter, politisch geduldeter und zuweilen geförderter, medial und institutionell forcierter anti-islamischer Agitation ist nun erstmals sichtbar aufgegangen.
Dies ist denkbar nicht nur durch den Täter präsentiert worden, welcher die Termini "Islamist", "Terrorist" im Zusammenhang mit einer gläubigen Frau und als Konsument eines eindeutigen, wohl suggerierten Weltbildes scheinbar nur allzu gern wiedergab, sondern womöglich auch durch den Polizeibeamten, welcher den seiner Frau zu Hilfe eilenden Ehemann anstatt des Täters nieder schoss, vielleicht in Gedanken an inflationär eindrucksvoll portraitierte Familientragödien, welche bei "muslimischem" Hintergrund Ehrenmorde heißen und stets einen kalten, mordlüsternen männlichen Akteur bedürfen, der aufgehalten werden muss.
"You are either with us or you are with the terrorists" sprach der ehemalige US-Präsident George W. Bush und nun sind wir Zeugen möglicher Konsequenzen dieser Art des unwidersprochenen Kalküls geworden.
Die Tatsache hingegen, dass dieser Mord in seiner Reflexion innerhalb der deutschen Medienlandschaft vielen scheinbar nur als Anlass für eine Diskussion über die Sicherheit an deutschen Gerichten dient, gewährt Einblick in das Ausmaß und die Qualität der uns umgebenden Prioritäten und Geisteshaltungen. Dem Wunsch der zu adaptierenden Leitkultur folgend, ließe sich hierbei im Kontext der europäischen Demokratietheorie, eine stark defizitäre, in ihren Implikationen sehr gefährliche, Stellung der als vierte Säule der Gesellschaft zu funktionierenden Medien attestieren.
Es ist unumgänglich für unser aller Gemeinwohl und den gesellschaftlichen Frieden Position zu beziehen. Existente Problemstellungen können und dürfen nicht weiterhin ausschließlich in den Kontext der Integration muslimischer Mitbürger verortet werden, während simultan eine gelungene Integration durch Einseitigkeit von Angebot, Forderungen und Darstellung in vielen Bereichen vorenthalten, boykottiert und somit unmöglich gemacht wird.
Dem sukzessiv voranschreitenden Umbau unseres Landes der Dichter und Denker, auch über den Islam [z.B. J.W.Goethe u.a.], in ein Land von unmündigen, manipulativ qualifizierten Richtern und Henkern über muslimische Mitbürger und den Islam muss mit höchster Priorität Einhalt geboten werden und die Verantwortung dies zu bewerkstelligen liegt bei all jenen von uns, welche wahrhaftig ein friedliches Miteinander gestalten wollen.

 

In Mitgefühl und Gedenken an die Opfer
In Sorge und Ermahnung an uns alle
Der Rat muslimischer Studierender und Akademiker