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Zum Fest

Kaan Orhon
23.06.2017

Bismillah

„Zum Fest“ – Gedanke zum Freitag
Allah der Erhabene sagt in Seinem Buch in der sinngemäßen Übersetzung:

„So esst von dem, womit Allah euch versorgt hat, als etwas Erlaubtes und Gutes, und seid dankbar für die Gunst Allahs, wenn ihr Ihm allein dient.“ ((an-Nahl:114))

Der gesegnete Monat Ramadan ist schon fast wieder vorüber gezogen. Nur noch eine Spanne, die sich eher in Stunden den in Tagen bemessen lässt, und wir werden mit Allahs Erlaubnis die Herausforderung der langen Fastentage und Temperaturen gemeistert haben. Auch wenn das ein Grund zur Freude ist, so verabschieden wir doch den besten unter den Monaten immer auch mit einem weinenden Auge – wir haben in den vergangenen Wochen wieder Segen und Licht unseres Herrn erfahren, haben schöne Gemeinschaft erlebt und die Gelegenheit zu guten Taten und großem Lohn gehabt.
Möge Allah der Barmherzige aus Seiner Gnade heraus uns erlauben, den gesegneten Monat in einem Jahr wieder zu erleben. Wir anempfehlen die Menschen, die wir in diesem Monat verloren haben, dieser unermesslichen Gnade und hoffen auf Vergebung für sie und für uns.

Der Ramadan war nicht frei von Kummer und Leid, von Verbrechen und Katastrophen, auch die Zeit danach wird es nicht sein. Eine Prüfung löst die andere ab, solange unser Diesseitiges Leben dauert. Aber gewiss, mit der Erschwernis ist Erleichterung.

Gewiss, mit der Erschwernis ist Erleichterung… und die Gunst Allahs gegen seine Diener, seine Versorgung und Hilfe. Nach der Prüfung des Fastens kommt die Freude des Festes. So wie wir uns bemühen sollten, aus den Tagen und Nächsten des Ramadan das Beste zu machen, so auch mit dem Fest. Es sollte nicht mit dem Gebet in der Moschee und zwei, drei Besuchen oder Anrufen getan sein.

Ein Teil der Dankbarkeit gegenüber unserem Schöpfer und Versorger ist, die Freude des Festes zu teilen. Mit Studierenden, die keine Familie um sich haben in diesen Tagen. Mit Geflüchteten. Mit bedürftigen. Mit Menschen, die den Islam angenommen haben und das Fest ansonsten allein begehen würden. Es ist das Fest für uns alle, aber nicht alle können auf die gleiche Weise feiern. Vielleicht können wir mit der kleinsten Geste, mit einer Einladung oder einem Besuch, einem Menschen zum Fest ein großartiges Geschenk machen.
Im Hadith heißt es, wer den Menschen nicht dankt, der dankt Allah nicht. Nachdem wir viele großartige Iftar-Veranstaltungen erleben durften, vielleicht können wir uns die Zeit nehmen, denen zu danken, die im Ramadan die Mühen auf sich genommen haben, diese zu organisieren. Auch und gerade vielleicht nichtmuslimischen Helfern, Teilnehmern und Unterstützern.

Wir können beim Nachbarn klingeln und eine kleine Süßigkeit vorbei bringen, oder uns für nachbarschaftliche Hilfe durch das Jahr bedanken.

Die Möglichkeiten sind so viele, aber was wir auch tun, wir sollten versuchen, dazu beizutragen, dass wir und andere erleben, dass es die Zeit des Festes ist. Erleben, nicht nur wissen vom Blick in den Kalender oder dem Aushang in der Moschee.

In diesem Sinne wünscht euch der Vorstand des RAMSA einen gesegneten Freitag, weiter einen gesegneten Ramadan, ein schönes Wochenende und eine schönes und friedliches Fest!

Heute von: Kaan Orhon, Islamwissenschaftler aus Göttingen und Mitglied des Ältestenrates

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