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Berlin - einmal um die Welt

07.06.2012

Es war schon seit längerem mein Wunsch, unsere Bundeshauptstadt zu besichtigen.Wenn nicht mit dem Rat muslimischer Studierender und Akademiker, mit wem sonst? Meine Kommilitonin Göknur E. und ich ließen uns das Angebot einer dreitägigen Bildungsreise nach Berlin mit dem RAMSA nicht entgehen.

 

Lasset das Abenteuer beginnen!

 

Freitag, erster Juni 2012 gegen 7:00 Uhr- ein eiskalter Morgen.

Die Begegnung mit der lieben Hatice Durmaz und dem netten Bruder Ali (Medizinstudent in Bonn) am Kölner Hauptbahnhof ließ uns alle Müdigkeit und Kälte schnell vergessen. Auf dem Weg Richtung Berlin trafen noch einige Geschwister in Hamm und Hannover zu uns, unter Anderem Ramsa-Vorsitzender Bacem Dziri. Um 13:11 Uhr haben wir schließlich den Berliner Hauptbahnhof erreicht, alhamdulillah.

Unser erstes Ziel war die Shehitlik Moschee im Bezirk Neukölln, welche zugleich auch als unsere Behausung diente. Chalid Durmosh (35, Wirtschaftsingenieur) führte uns durch die wunderschöne Moschee und berichtete uns von dem Verein „Juma“ (Jung, muslimisch, aktiv). Im Anschluss aßen wir gemeinsam in der Moschee und machten uns gegen 18:00 Uhr zur Besichtigung Kreuzbergs auf. Durch die berühmte Gegend führte uns Alper S. (26, Islamwissenschaftler aus Bochum, gebürtiger Berliner) und zeigte uns u.a. auch das Restaurant, aus dem Herr Sarrazin rausgeschmissen wurde. Unser Weg führte uns weiter zur Omar-Moschee, das 15 Millionen € teure Bauwerk wurde mit Teppichen aus der Türkei und Marmor aus China eingerichtet.

Nachdem wir unser Gebet verrichteten, gingen wir weiter zur East-Side-Gallery, wo wir amüsierende Bilder geschossen haben und interessante Kunstwerke entdeckten. Insgesamt sorgte die Meile für Erstaunen. Lustige Fotos kamen auch auf der Brücke über der Spree zur Stande, da es sehr windig war.

Den Anblick des Fernsehturms und der O2 Arena ließen wir uns selbstverständlich nicht entgehen. Zum Abend hin legten wir eine Teepause im „Sultan´s“ ein und ruhten uns von der energischen Rundreise aus. Um 23:00 Uhr gingen wir zurück zur Moschee und starteten dort eine intensive Kennenlernrunde, bei der wir unsere Person, Projekte und Ziele vorstellten.

Der Tag war eindrucksreich, interessant, amüsant aber zugleich ausgelastet und daher anstrengend, das hieß Bettruhe!

 

Samstag. Nachdem wir mit einem Frühstück für Stärkung sorgten, brachen wir auf Richtung „Checkpoint Charlie“, dem Mauermuseum, ganz nach dem Motto „Fotos, Fotos, Fotos“ hielten wir viele der geschichtsträchtigen und eindrucksvollen Szenerien bildlich fest. Kreative Bilder entstanden so auch am ehemaligen Mauerverlauf.

Am Brandenburger Tor angekommen ließen wir zunächst alle Eindrücke auf uns wirken und hörten bemerkenswerter Weise auch Bemerkungen wie „Das Brandenburger Tor ist ja gar nicht so groß wie im Fernsehen“  Interessant war auch die Führung am Holocoust Mahnmal. Daraufhin ging es weiter zur Siegessäule. Ups, wo ist Team-Mitglied Chalid? In vollkommener Ruhe stieß er nach kurzer Zeit wieder zu uns und wir erstiegen endlich gemeinsam, jedoch etwas mühsam die Siegessäule. Toller Ausblick, jedoch nichts für schwache Knie. Gegen Mittag besuchten wir auch den Reichstag, das Parlament unserer Heimat, welcher eine faszinierende Optik zu bieten hatte. Nachdem wir Bildung getankt haben, gönnten wir uns etwas zu Essen im Arcaden und verrichteten anschließend erneut in der Omar-Moschee unser Gebet und machten uns auf zur Freien Universität von Berlin zur „Langen Nacht der Wissenschaft“. Wir hörten uns Vorträge an, die für den einen interessant und für einige Andere eher weniger informativ waren. Ein weiterer beeindruckender Tag klang mit immer schwerer werdenden Schritten aus…

 

Sonntag. Nach dem Frühstück besichtigte die Truppe das ethnologische Museum, welches die Aufmerksamkeit eines jeden erlangte und einen Einblick verschaffte, wie Muslime aller Welt leben. Anschließend gab es vor dem Brandenburger Tor ein Treffen mit dem Verein „Juma“ und  mit muslimischen Studierenden und AkademikerInnen aus Berlin. Nach diesem informativen Austausch von Visionen näherten wir uns dem Ende einer eindrucksvollen Reise. Am Berliner Hauptbahnhof angekommen, hatten wir noch Zeit für eine entspannte Runde mit Kaffee und Donuts, wobei wir unsere Wahrnehmungen austauschten und ein Resumee zogen. Der Zug kam, jeder stieg ein und verließ uns an seiner jeweiligen Endstation…

Fakt ist: Berlin ist eine vielfältige Stadt, die geschichtlich, kulturell und geistlich reichlich zu bieten hat. Jeder sollte einen Ausflug dorthin planen und genug Zeit mitbringen.

Wir sind eine tolle harmonische Gruppe gewesen, die so in kurzer Zeit einiges gesehen, entdeckt und miteinander geteilt hat. Ich bin froh, dass die Reise so kurz gewesen ist, da dies bedeutet: Berlin Part II ! InshaAllah werde ich mir eine nächste Reise mit dem RAMSA nicht entgehen lassen, da sowohl die Leitung als auch die Mitglieder vertrauensvolle, sympathische und sehr kompetente Menschen sind.

 

Bis bald und salam alaykum!

Ein Bericht von Neslihan Mehmelet